Bildschirmarbeit

Unsere Praxis ist eine ermächtigte Augenarztpraxis zur Durchführung von Bildschirmarbeitsplatz-Untersuchungen nach dem Berufsgenossenschafts-Grundsatz „G37". 

Mit der zunehmenden Bedeutung moderner Technik haben sich in allen Bereichen des Lebens die Anforderungen an unsere Sehschärfe verändert: im Straßenverkehr, im Haushalt und im Berufsleben. Mechanisierung und Automation von Arbeitsprozessen führen dazu, dass der Anteil der Arbeitsplätze mit vorwiegend körperlicher Beanspruchung ständig abnimmt. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die menschliche Fähigkeit zur Aufnahme wie auch zur Verarbeitung und Ausgabe von Informationen. Die Augen tragen dabei die Hauptverantwortung, die allerdings zur Belastung wird, wenn wir nicht für ihre Gesundheit, die Erhaltung ihrer Sehschärfe und für die jeweils optimalen Sehbedingungen sorgen. Das gilt auch für die Arbeit am Bildschirm.

Die Geräte selbst stellen jedoch nach dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis keine Gefahr für die Gesundheit dar, wie Untersuchungen des Arbeitskreises "Sehen am Arbeitsplatz" im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. zeigten. Danach ist erwiesen, dass weder Erkrankungen durch Strahlen möglich sind - ihre Intensität liegt wie beim heimischen Fernseher weit unterhalb der durch die Strahlenschutz-Verordnung festgelegten zulässigen Grenzen -, noch Gefährdungen durch Phosphor oder ähnliche Stoffe auftreten können. Die Tätigkeit am Bildschirm hat auch keine gesundheitlichen Folgen für eine Schwangerschaft. Darüber hinaus sind organische Veränderungen am Auge ausgeschlossen.

Um jedoch eine Überanstrengung der Augen zu vermeiden, müssen am Bildschirm-Arbeitsplatz spezielle Voraussetzungen erfüllt werden. Deshalb hat der Ausschuss 'Arbeitsmedizin' der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, dem auch Augenärzte beratend angehören,  verschiedene Sicherheitsregeln zur Ergonomie des Bildschirm-Arbeitsplatz sowie Richtlinien zur Vorsorgeuntersuchung von Beschäftigten an Bildschirm-Arbeitsplätzen ('Grundsatz G 37') erlassen, welche die entsprechende EG-Richtlinie ergänzen.

Was kann ich selber tun um meinen Arbeitsplatz optimal einzurichten?
Ein sehr wichtiges Kriterium bei der Einrichtung ihres Arbeitsplatzes sind die Lichtverhältnisse. Der Optimalwert liegt bei einer Beleuchtungsintensität von 400 bis 600 Lux - das bedeutet, dass Sie in der Regel nicht auf Kunstlicht verzichten können. Beachten Sie dabei, dass sich die Leuchtquelle nicht im Bildschirm spiegelt.

Bewährt hat sich eine indirekte Beleuchtung, insbesondere auf der Fläche hinter dem Monitor. Störende Reflexe im Fensterbereich können Sie mit Hilfe von Vorhängen und Jalousien mindern oder ganz ausschalten. Stellen Sie den Bildschirm nicht mit Blickrichtung zum Fenster, da der Kontrast zwischen hellem Tageslicht und dunklem Bildschirm zu Anpassungsschwierigkeiten der Augen führen kann.

Achten Sie sowohl bei der Farbgebung der Einrichtung als auch bei ihren Bekleidung darauf, dass Sie keine intensiven Farben verwenden, sondern die Farbwahl eher aus der Palette der gedeckten Farben wählen.

Vermeiden Sie auch farbige Lichtquellen und Leuchtstoffröhren ohne Abdeckung. Falls Sie Leuchtstoffröhren verwenden sollten diese längs der Blickrichtung angebracht werden.

Achten Sie darauf, dass sich keine Lichtquellen, spiegelnde oder sehr helle Flächen in ihrem Rücken befinden, da auch diese störende Reflexionen hervorrufen können.

Vermeiden Sie auch kleine Reflexe auf dem Bildschirm, da diese Unbewusst eine Fehlstellung der Körperhaltung bewirken und so zu Muskelverspannungen führen, welche wiederum Kopfschmerz oder gar Haltungsschäden zur Folge haben können.

Generell gilt: Die Beleuchtung sollte weder zu hell noch zu dunkel sein, da beides zu einer körperlichen Überlastung führen kann. Der richtige Abstand zwischen Auge und Bildschirm liegt bei einer Entfernung zwischen 50 und 70 cm. Nur in diesem Bereich ist ein ermüdungsfreies Sehen gewährleistet und er sollte in ihrem eigenen Interesse unbedingt eingehalten werden.

Nutzen Sie die Möglichkeit die Einstellung ihres Bildschirmes zu konfigurieren. Achten Sie auf einen guten Kontrast, eine ausreichende Zeichengröße und eine ausgewogene Helligkeit. Ein schwarzer Hintergrund führt zu einer erhöhten Reflexion der Umgebung und so zu unangenehmen Nebeneffekten.

Hier noch einige Maße für die optimale Einrichtung ihres Bildschirmarbeitsplatzes:
• Sehabstand: 50 bis 70 cm
• Tischhöhe: 72 cm
• Beinfreiheit vertikal: mind. 65 cm
• Beinfreiheit vertikal: mind. 60 cm
• Oberste Bildschirmzeile in Augenhöhe oder etwas darunter. Eine leichte Blickneigung von etwa 30 Grad wird im allgemeinen als besonders angenehm empfunden - größer jedoch darf der Neigungswinkel nicht sein.

Soll ich Arbeitspausen einlegen?

Unterbrechen Sie die konzentrierte Arbeit am Bildschirm durch kurze Pausen in regelmäßigen Abständen, denn es gilt: Mehrere kurze Pausen sind wirkungsvoller als eine lange. Nutzen Sie die Pause um sich zu Bewegen und machen Sie gegebenenfalls auch Entspannungsübungen.

Gönnen Sie auch während der Arbeitsphasen ihren Augen ab und zu eine Entlastung indem Sie einen anderen Punkt im Raum fixieren und nicht den Monitor.

Sorgen Sie am Wochenende für einen Ausgleich zum Arbeitsalltag und nutzen Sie ihre Freizeit für sportliche Aktivitäten wie etwa Schwimmen (Sehr hilfreich bei Beschwerden im Rücken- und Nackenbereich) oder machen Sie einen Spaziergang an der frischen Luft.

Das gleiche gilt natürlich auch für den Feierabend während der Woche.

Das ist nicht nur für den Körper sehr wohltuend sondern entspannt auch von der geistigen Tätigkeit.

Vermeiden Sie hingegen, dass Wochenende vor dem Fernseher zu verbringen, denn auch der Fernseher ist nur ein Bildschirm.

Brauche ich eine besondere Brille für die Bildschirmarbeit?
Die normale Brille ist solange auch für die Sehanforderungen am Bildschirm geeignet bis die Akkommodation (natürliche Naheinstellung) nachlässt. Gleiches gilt für Kontaktlinsen.

Bei fortgeschrittener Presbyopie (altersbedingter sogenannter Weitsichtigkeit) kommt man allerdings mit einer " Lesebrille" oder mit Zweistärkengläsern nicht mehr aus, weil die Distanz vom Auge zum Bildschirm oder zur Textvorlage eine andere als beim Lesen von Schriftstücken ist. Je weniger sich das Auge auf Entfernungsunterschiede einstellen kann, um so mehr kommt es darauf an, dass die Korrektionswerte der Gläser exakt auf die für die Arbeit am Bildschirm erforderlichen Sehdistanzen abgestimmt sind.

Verschiedene Hersteller haben sogar besondere "Bildschirm-Arbeitsplatz-Brillen" entwickelt. Diese Brillen sind speziell auf die besonderen Entfernungen (Verhältnisse) am BAP abgestimmt und gewährleisten hohe Sehschärfe am Bildschirm, Tastatur und Vorlage.