Katarakt oder Grauer Star oder Linsentrübung

Häufigkeit des Grauen Stars
• Zwischen 52 -64 Jahren haben 50% der Bevölkerung einen Grauen Star ohne Sehstörungen zu bemerken
• Zwischen 65 -75 Jahren haben ca 100% der Bevölkerung einen Grauen Star, wobei 50% Sehstörungen bemerken, wenn das 75.Lebensjahr erreicht wird
• 500.000 x wurde der Graue Star im Jahr 2004 in Deutschland operiert, gute Heilungsaussicht, ca 90% der Operierten erreichen nach der Operation Sehleistungen zwischen 50 - 100% (Visus 0.5-1.0)

   



Was ist grauer Star?
• Beim Entstehen des grauen Stars verdickt sich die Augenlinse und wird trüb. Licht kann sie nur schwer durchdringen, und man sieht nur verschwommen. Der graue Star ist, besonders bei alten Menschen, ein häufiger Grund für schlechtes Sehen, der jedoch behandelt werden kann. Grauer Star ist eine Trübung der normalerweise klaren Augenlinse. Er ist vergleichbar mit einem Milchglasfenster oder mit einem beschlagenen Fenster. Über den grauen Star gibt es viele Missverständnisse. Der graue Star ist kein Film über dem Auge
• wird nicht durch Überanstrengung der Augen verursacht
• ist kein Krebs
• wird nicht von einem Auge auf das andere übertragen und führt nicht zu unheilbarer Erblindung

     
         
 
Abb. 1-4: Verschiedene Formen vom grauen Star
 
         
     



Häufig vorkommende Symptome des Grauen Stars
• schmerzloses Verschwommensehen
• Abnahme der Helligkeit und Leuchtkraft von Farben
• Blendungsempfindlichkeit, vor allem in hellem Sonnenlicht oder beim Autofahren bei Nacht
• Verbesserte Nahsehefähigkeit
• oft häufiges Verändern der Brillenstärke, häufig wechselnde Brillenverordnungen
• Blendung oder Lichtempfindlichkeit
• Doppelbilder in einem Auge
• beim Lesen ist helleres Licht erforderlich
• schlechtes Sehvermögen bei Dunkelheit
• Verblassen oder Vergilben von Farben
Die Stärke und der Ort der Trübung in der Linse kann variieren. Wenn die Trübung nicht in der Nähe der Mitte der Linse ist, sind Sie sich vielleicht gar nicht bewusst, dass Sie grauen Star haben.

   
  Abb.5: Skyline von Frankfurt bei normaler Sicht   Abb.6: Skyline von Frankfurt mit grauem Star




Wodurch wird der Graue Star verursacht?
Der Häufigste des Grauen Stars hat mit dem Altern des Auges zu tun. Andere Ursachen für den Grauen Star sind u.a.:
• Alter
• Familienanamnese
• medizinische Probleme, wie Diabetes mellitus
• Augenverletzungen
• Medikamente, wie Steroide
• langfristiges Aussetzen der Augen der Sonne ohne Sonnenschutz
• frühere Augenoperationen


Wie wird grauer Star festgestellt?
Eine gründliche Augenuntersuchung durch Ihren Facharzt für Augenkrankheiten kann die Gegenwart und den Ausmaß von grauem Star sowie von anderen Krankheiten feststellen, die einen Schleier vor den Augen oder Beschwerden verursachen könnten. Außer dem Grauen Star gibt es möglicherweise andere Gründe für einen Sehverlust, insbesondere Krankheiten der Netzhaut oder des Sehnervs. Sollten solche Krankheiten vorhanden sein, besteht die Möglichkeit, dass die hundertprozentige Sehkraft trotz einer Operation des grauen Stars nicht wiederhergestellt werden kann. Wenn solche Krankheiten ernster Natur sind, hat die Entfernung des grauen Stars unter Umständen gar keine Verbesserung der Sehkraft zur Folge. Ihr Augenarzt kann Ihnen sagen, wie groß die Verbesserung Ihrer Sehkraft wahrscheinlich sein wird.

Wie schnell entwickelt sich grauer Star?
Wie schnell sich der graue Star entwickelt ist von Patient zu Patient verschieden und kann sogar von Auge zu Auge verschieden sein. Die meisten altersbedingten grauen Stare verschlimmern sich allmählich über mehrere Jahre hinweg. Andere graue Stare, besonders bei jungen Leuten und Zuckerkranken, verschlimmern sich unter Umständen rapide über wenige Monate hinweg und verschlechtern die Sehkraft. Es ist unmöglich, genau vorherzusagen, wie schnell sich der graue Star bei einem bestimmten Menschen entwickelt.

Wie wird grauer Star behandelt?
Eine Operation ist die einzige Weise, den Grauen Star zu entfernen. Wenn die Symptome des grauen Stars jedoch nur leicht sind, kann die Verordnung einer neuen Brille ausreichen, um Ihr Sehvermögen zu verbessern. Es gibt keine Medikamente, Zusätze zur Ernährung, Übungen oder optische Geräte zur nachweislichen Prophylaxe oder Heilung des grauen Stars. Schutz gegen übermäßig starkes Sonnenlicht kann die Entstehung des grauen Stars verhüten oder den Fortschritt der Krankheit verlangsamen. Eine Sonnenbrille, die gegen ultraviolettes Licht schützt oder eine normale Brille mit einem speziellen Schutzüberzug gegen ultraviolettes Licht bietet einen solchen Schutz.

   
  Abb.7: Trübe Augenlinse vor der Operation   Abb.8: Neue Kunststofflinse nach der Operation



Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Operation?
Die Staroperation sollte in Betracht gezogen werden, wenn der Sehverlust stark genug ist, dass er das Ausführen alltäglicher Aufgaben behindert. Früher wurde gesagt, dass der graue Star "reif" sein muss, bevor er operiert werden kann. Heute ist man mit der Indikationsstellung zur Operation sehr viel großzügiger. Eine Staroperation kann vorgenommen werden, wenn dies aus Gründen des besseren Sehens für Sie notwendig wird. Sie müssen entscheiden, ob Sie zur Ausübung Ihres Berufs genug sehen und sicher Autofahren können und ob Sie bequem lesen und fernsehen können. Können Sie alltägliche Aufgaben, wie kochen, einkaufen, im Garten arbeiten und Medikamente einnehmen ohne Schwierigkeiten erledigen? Aufgrund Ihrer Symptome sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Augenarzt entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für eine Operation gekommen ist.

Welche Erfolgsaussichten hat eine Katarakt-Operation?
In Deutschland unterziehen sich jedes Jahr über 500.000 Patienten einer Staroperation. Davon haben 95 % keinerlei Komplikationen. Bei der Staroperation, die fast ausschließlich ambulant bei örtlicher Narkose ausgeführt wird, wird die trübe Linse aus dem Auge herausgenommen. In den meisten Fällen wird die Fokussierfähigkeit der natürlichen Linse wiederhergestellt, indem sie durch ein permanentes, intraokulares Linsenimplantat ersetzt wird.
Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, dass der graue Star mit dem Laser entfernt wird. Dies ist nicht der Fall. Hingegen wird mit Ultraschall gearbeitet um die getrübte Linse im Auge zu zertrümmern. Der Laser wird nur bei der Entfernung des Nachstars eingesetzt.
Bei etwa 30% aller Patienten, die sich einer Staroperation unterziehen, wird die natürliche Kapsel, die die intraokulare Linse umfasst, nach einiger Zeit trüb. Mit dem Laser wird diese trübe Kapsel geöffnet, damit das klare Sehvermögen wiederhergestellt wird (siehe auch: Unsere Leistungen -> Laser-Nachstar).
Bis auf die anstrengendsten Arbeiten können Sie nach der Staroperation praktisch sofort wieder zu Ihrer normalen Tätigkeit zurückkehren. Ihr Augenarzt wird Ihnen Augentropfen verordnen. Nach der Operation sind noch ein paar Augenarztbesuche nötig, um den Heilungsprozess des Auges zu verfolgen.
Staroperationen sind äußerst erfolgreich. Bei über 90 % aller Fälle verbessert sich das Sehvermögen, es sei denn, es bestehen Hornhaut-, Netzhaut- oder Sehnervleiden. Es ist wichtig zu verstehen, dass während oder nach der Operation Komplikationen eintreten können. Davon sind einige schwerwiegend genug, um die Sehkraft einzuschränken. Wie bei jeder Operation kann auch hier kein positives Ergebnis garantiert werden.