Beim Glaukom (grünen Star) bewirkt ein erhöhter Augeninnendruck eine Schädigung des Auges an seiner schwächsten Stelle: Dem Punkt, an dem der Sehnerv das Auge verlässt. Dieser Punkt, den man Sehnervenkopf oder Papille nennt, weist mit fortschreitendem Glaukom eine zunehmende Einsenkung in seiner Oberfläche auf. Diese Aushöhlung ist zwar vom Augenarzt mit dem Augenspiegel zu erkennen, kann aber nur mit einem speziellen Gerät, dem Heidelberg Retina Tomographen (HRT), genau ausgemessen werden.
Das HRT basiert auf dem Prinzip der so genannten konfokalen Laser-Scanning-Tomographie. Durch einen völlig ungefährlichen Laserstrahl wird das gewünschte Netzhautareal dreimal an bis zu 9,4 Millionen Stellen abgetastet und so ein Bild aufgenommen, das mit einem an das Gerät angeschlossenen Computer weiter verarbeitet wird. Diese dreidimensionale Darstellung der Kontur der Netzhaut erlaubt eine Analyse des Sehnervenkopfes und des Netzhautzentrums, der Makula.
Der Patient legt seinen Kopf während der Untersuchung auf eine Kinnstütze und fixiert einen vorgegebenen Punkt. Ein Weittropfen der Augen ist dabei in den allermeisten Fällen nicht erforderlich. Der Untersucher kann nun die Kamera des Gerätes nah an das Auge des Patienten heranfahren. Es lässt die Strukturen des Sehnervenkopfes mit den zugehörigen Gefäßen (Adern) in ihrer räumlichen Anordnung erkennen. Die Untersuchung ist völlig schmerzlos.
Insgesamt werden mehrere aufeinander folgende Bilder von jedem Auge angefertigt. Vom Untersucher wird nun auf dem Computerbild die Begrenzung des Sehnervs markiert, bevor der HRT die Aufnahmen auswertet. Die Messwerte werden gespeichert und bei Folgeuntersuchungen automatisch mit den neuen Daten verglichen. Veränderungen eines eventuellen Schadens des Sehnervenkopfs durch ein Glaukom können deshalb sehr schnell erkannt werden.
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Abb. 1 Heidelberg Retina Tomograph |
Abb. 2 Bild des Sehnervenkopfs |